Die Liste der Herausforderungen der Krankenhäuser ist groß, insbesondere das Thema Fachkräftemangel wird hinlänglich diskutiert. Welches sind die Gründe dafür, welche Faktoren und strukturellen Änderungen können dazu führen, die Attraktivität eines beruflichen Engagements im Krankenhausumfeld zu steigern? Ein zielführendes Mitarbeitermanagement ist in diesem Zusammenhang vermutlich unerlässlich.
Um die unterschiedlichen Ansprüche und Prioritäten der verschiedenen Generationen identifizieren zu können, hat sich eine Studie der Beantwortung dieser Erwartungen zur Aufgabe gemacht.
In dieser Studie wurden Studierende der „Generation Y“ (Geburtsjahrgänge von 1980 bis 1994) und der „Generation Z“ (Geburtsjahrgänge ab 1994) des Studiengangs Humanmedizin hinsichtlich ihrer Präferenzen am Arbeitsplatz und der Wahl eines Arbeitgebers befragt.
Mitwirkende dieser Studie
Die Initiatoren und Autoren dieser Studie aus dem Jahr 2021 waren
- Christian Schmidt, Universitätsmedizin Rostock
- Reiner M. Waeschle, Klinik für Anästhesiologie, Universitätsmedizin Göttingen
- Antje-Britta Mörstedt, Private University of Applied Science Göttingen
Kernaussagen der Studie
Die auf dieser Untersuchung basierende Ergebnisse können zum Erkenntnisgewinn und zur Ableitung von Empfehlungen bei der Personalakquise beitragen.
So gaben knapp 90 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie sich gut bis nicht so gut auf den Übergang von der Hochschule ins medizinische Berufsleben vorbereitet fühlen.
Bedenken wurden genannt und zwar hinsichtlich
- der Arbeitszeiten und Stress
- fehlender Work-Life-Balance
- Zeitmangel bei der Patientenversorgung
- einer schlechte Einarbeitung
Onlinepräsenzen zur Informationsbeschaffung über potenzielle Arbeitgeber wurden von 60 Prozent der Befragten angegeben.
Die wichtigsten Aspekte
Folgende Aspekte der Studie seien hervorgehoben:
- Eine zentrale Forderung der Befragten der Generationen Y und Z ist die Etablierung eines strukturierten Einarbeitungskonzepts für Berufseinsteiger
- Für eine planbare und verlässliche Weiterbildungszeit und damit Sicherheit der jungen Mediziner*innen, wird der Wunsch nach einem verbindlichen, strukturierten Weiterbildungscurriculum genannt
- Ein Mentoring-Programm würde den Berufseinsteiger*innen Ängste nehmen und diese zu einem positiven Start ins ärztliche Berufsleben unterstützen
- Von besonderer Bedeutung ist die Weiterentwicklung von Führungsqualitäten mit Schwerpunkt auf generationenkonformes Führen, um den Bedürfnissen der unterschiedlichen Generationen nachzukommen und gleichzeitig Generationenkonflikte zu minimieren oder zu vermeiden
- Ein weiteres zentrales Anliegen der aktuellen Assistenzärzt*innen und den kommenden Berufseinsteiger*innen ist die Vermeidung von Überstunden
- Moderne und ansprechende Webseiten sind wesentliche Aspekte für die Akquise neuer ärztlicher Mitarbeiter*innen
- Als Grundvoraussetzung für die Kommunikation als auch der Zugriff auf online verfügbaren medizinischen Fachwissens wird die Bereitstellung eines schnellen Internetzugangs für die Mitarbeiter*innen genannt
Generation Y und Z – Neue Herausforderungen für Führungskräfte im Krankenhaus
Die komplette Studie Die Generationen Y und Z – Neue Herausforderungen für Führungskräfte im Krankenhaus kann auf der Publikationsseite von Prof. Christian Schmidt auf researchgate.net eingesehen werden.
Zur Ergänzung außerdem eine Betrachtung zu New Work im Krankenhaus von Prof. Dr. Schmidt sowie zur Verbesserung der OP-Teamkompetenz.