Die Erstellung von Content, etwa der Erstellung ausführlicher Texte wie Produktbeschreibungen oder auch unterschiedlicher Kategorieseiten in Online-Shops, ist nach wie vor eine der wichtigsten Säulen im E-Commerce und natürlich auch dem heutigen Online-Marketing.
Hochwertiger und möglichst passend auf die jeweiligen Kunden zugeschnittener Content ist nicht nur für die Conversion entscheidend, sondern letztlich auch für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
Im Zeitalter der fortschreitenden und immer weiter um sich greifenden Digitalisierung werden sogenannte KIs, kurz für „Künstliche Intelligenzen“, immer fortschrittlicher und flexibler einsetzbar. Da liegt natürlich der Gedanke nahe, die Erstellung von Content, zumeist in klassischer Textform, in Zukunft nicht mehr von den eigenen Mitarbeitern oder externen Autoren, sondern „schnell und einfach“ von einer KI erledigen zu lassen. In der Fantasie wird eine künstliche Intelligenz ganz unkompliziert mit bereits vollendeten Texten und Textbausteinen sowie einigen gewünschten Parametern „gefüttert“ und nach Sekunden kommt wie von Zauberhand hochwertiger Content in Textform heraus, an welchem menschliche Autoren mehrere Stunden geschrieben und korrigiert hätten.
Doch natürlich muss die Frage gestellt werden, ob das heutzutage überhaupt schon möglich ist – und wie sinnvoll es wäre.
Faktor Mensch bei der Content-Produktion
Gerade der E-Commerce-Sektor ist mit seinen unzähligen Online-Shops extrem heiß umkämpft. Beschreibungen und Produkttexte wollen möglichst sinnvoll platziert und ausführlich formuliert werden, ohne dabei aber die Interessenten und potenziellen Neukunden mit zu vielen Daten und Beschreibungen zu erschlagen und eventuell in Richtung Konkurrenz zu vertreiben. Das händische Erstellen solcher essenziellen Texte braucht allerdings zumeist ein gehöriges Maß an Erfahrung, Gespür für die „richtigen“ Formulierungen sowie den passenden Ton und vor allem Zeit.
Schon kompaktere Texte wie etwa Produktbeschreibungen können mitsamt Recherche, Vorbereitungen, dem eigentlichen Verfassen und dem nicht immer selbstverständlichen Lektorat gerne einige Stunden in Anspruch nehmen. Hinzu kommen noch mögliche Probleme mit Duplicate Content, ob fahrlässig oder vollkommen unbeabsichtigt, eventuellen Übersetzungen in andere Sprachen oder schlichtweg der menschlichen Unberechenbarkeit – Menschen, die kreativ sein und arbeiten müssen, haben nicht immer einen komplett planbaren Output, der qualitativ wie quantitativ durchgehend bei 100% liegt.
Ein wichtiger Aspekt von Content Automation und durch KIs erstellte Inhalte ist das Umgehen und Ausklammern des „menschlichen“ Aspekt des Schreibens und der Content-Erstellung. Zumindest in der Theorie können so quasi perfekt formulierte, fehlerfreie und zielgruppenfokussierte Texte wie die genannten Produktbeschreibungen in mehreren Sprachen in kürzester Zeit produziert werden. Heutzutage werben diverse Anbieter mit unterschiedlichen KI-Lösungen, welche quasi wie durch Magie und in kürzester Zeit Textinhalte produzieren, ohne dabei auf kreative Pausen oder gar Monatslöhne und eine Bezahlung auf Wortbasis angewiesen zu sein. Content Automation ersetzt folglich Content Creators wie eben Autoren und Texter.
Was ist Content Automation?
Inhalte, die unter Zuhilfenahme einer Textautomations-Software aus strukturierten Daten automatisiert generiert werden, fallen unter den Begriff Content Automation. Die künstliche Intelligenz, welche dabei zum Einsatz kommt, ist regelbasiert und greift auch einen großen Pool an strukturierten Daten und bereits vorhandenen oder gesammelten Erfahrungswerten zurück. Zentral sind hier die genannten strukturierten Daten. Diese müssen in einem einheitlichen, verständlichen Format vorliegen und durch diverse Algorithmen automatisiert aufbereitet werden können.
Damit aus diesen strukturierten Daten Texte erstellt werden können, ist die Erstellung individueller Regelwerke notwendig, welche auch zahlreiche Variationen für Satzteile und Wörter oder auch Synonyme enthalten. Die KI kann im Laufe der Zeit also dazulernen, immer mehr geeignete Alternativen kennenlernen und dabei auch immer effektiver arbeiten. Im Gegensatz zu einem menschlichen Gehirn beziehungsweise einem menschlichen Autoren vergessen künstliche Intelligenzen und „Textroboter“ allerdings keine Wörter, Formulierungen oder spezielle Begriffe, außerdem leiden sie auch nach der hundertsten Produktbeschreibung zu fast identischen Produkten nicht an Ermüdung oder kreativer Erschöpfung.
Gute Texte bleiben relevant für Kunden und Suchmaschinenoptimierung
Die Zahl von Kunden und Interessenten, welche sich Produkttexte und -beschreibungen in Ruhe durchlesen und nicht gleich zu den Kundenrezensionen springen mag heutzutage eventuell nicht mehr sonderlich hoch sein, doch qualitativ hochwertige, abwechslungsreiche Inhalte werden insgesamt doch noch geschätzt. Das gilt nicht nur für Kunden, sondern auch für Suchmaschinen, welche den inhaltlichen Mehrwert von Texten etwa mit einer höheren Sichtbarkeit belohnen können. Texte von KIs und Textrobotern eignen sich allerdings nicht nur für Online-Shops mit zahlreichen Produktbeschreibungen in möglicherweise mehreren Sprachen.