Musicals sind eine einzigartige Form der darstellenden Kunst. Sie vereinigen Gesang, Tanz und Schauspiel miteinander, um Geschichten zu erzählen und Emotionen zu vermitteln. Im Laufe der Zeit sind verschiedene Arten von Musicals entstanden – von klassischen Stücken bis hin zu modernen Themen.
Ein Überblick zur Vielfalt der Musical-Genres.
Klassisches Musical
Die traditionelle Form stellt das klassische Musical dar. Es ist die bekannteste und traditionellste Ausprägung des modernen Musiktheaters. Das typische Merkmal des klassischen Musicals ist die ausgewogene Mischung aus Gesang, Tanz und Schauspiel.
Die Handlung ist in der Regel linear, vorangetrieben durch die Dialoge und Abläufe zwischen den Musikstücken. Bekannte Beispiele für klassische Musicals sind „The Sound of Music“ und „West Side Story“. Die klassische Form des Musicals hat ihre Ursprünge im Europa und den Vereinigten Staaten des 19. Jahrhunderts.
Konzeptmusical
Das Konzeptmusical konzentriert sich weniger auf eine zusammenhängende Handlung, sondern mehr auf ein bestimmtes Thema oder eine Idee. Die Herangehensweise an die Erzählung ist gewöhnlich abstrakt angelegt.
Die Charakterentwicklung oder die Darstellung einer bestimmten Botschaft steht meist im Mittelpunkt des Stücks. Ein bekanntes Beispiel für ein Konzeptmusical ist „Cats“ von Andrew Lloyd Webber. Das Konzeptmusical entwickelte sich vor allem in den 1960er und 1970er Jahren.
Jukebox-Musical
Das Jukebox-Musical verwendet bestehende Songs oder Musikstücke, die bereits populär sind, anstatt eigens für das Musical geschriebene Lieder zu verwenden. Die Handlung des Musicals wird um diese Songs herum aufgebaut, um eine Geschichte zu erzählen. Ein berühmtes Beispiel für ein Jukebox-Musical ist „Mamma Mia!“, das die Hits der Band ABBA enthält. Auch einige Programme von Entertainment- und Tour-Veranstalter ShowSlot zählen zu dieser Musical-Sparte; beispielsweise die Show Rock of Ages. Diese Art von Musical gewann in den letzten Jahrzehnten an Popularität.
Rockmusical
Das Rockmusical kombiniert Elemente der Rock- und Popmusik mit traditionellen Musicalformen. Die Musik ist laut und energiegeladen und behandelt Themen, die mit Jugendkultur, Rebellion und sozialen Konflikten zusammenhängen.
Als Urmutter des Rockmusicals, das in den 1960er-Jahren entstand, gilt „Hair“ von Galt MacDermot. Weitere bekannte Rockmusicals sind „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber, „The Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien und „Tommy“ von der Rockband „The Who“. In gewisser Weise lässt sich auch die Bühnenaufführung des Konzeptalbums „The Wall“ von Roger Waters, Gründungsmitglied der Rockband „Pink Floyd“, als Rockmusical einordnen.
Revue-Musical
Das Revue-Musical zeichnet sich durch eine lockere Handlungsstruktur aus und präsentiert eine Reihe von musikalischen und tänzerischen Darbietungen. Es konzentriert sich mehr auf die einzelnen Darsteller und deren Fähigkeiten als auf eine zusammenhängende Geschichte. Ein bekanntes Revue-Musical ist „Chicago“ von John Kander und Fred Ebb.
Kinofilm-Adaptionen
Eine moderne Abart ist die Umsetzung von Kinofilmen in das Musical-Format. Bekannte Beispiele dieser Form sind die ShowSlot-Produktionen Ghost – Nachricht von Sam, Fack ju Göhte – Das Musical, Footlose – Das Musical und Flashdance – Das Musical. Sie setzen auf den Wiedererkennungswert beliebter Filmstoffe, angereichert mit zündenden Melodien und innovativen Showelementen.
Musical-Genres entstammen klassischen Ursprüngen
So verschieden wie die Ursprünge der verschiedenen Musical-Arten, so vielfältig sind auch die kulturellen und historischen Szenarien, denen sie entstammen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das klassische Musical in Europa und den Vereinigten Staaten, stark beeinflusst von Operntraditionen und Vaudeville-Shows. In den 1920er Jahren entstanden dann die ersten Revue-Musicals als neue Unterhaltungsform in den Varieté-Theatern.
Mit dem Aufkommen des Tonfilms und dem Einfluss der populären Musik entwickelten sich in den 1930er und 1940er Jahren neue Formen des Musicals. Die bekanntesten Vertreter dieser Ära sind „Anything Goes“ (1934) von Cole Porter, „Porgy and Bess“ (1935) von George Gershwin, „The Wizard of Oz“ (1939) von Harold Arlen und E.Y. Harburg und „Annie Get Your Gun“ (1946) von Irving Berlin.
Große Variationsbreite
Die Vielfalt der Musical-Arten ermöglicht es Künstlern, Geschichten aus verschiedenen Blickwinkeln zu erzählen und unterschiedliche Stimmungen und Emotionen zu transportieren. Von den klassischen Stücken, die die Zeit überdauert haben, bis hin zu den modernen und experimentellen Formen bieten Musicals eine fesselnde und unterhaltsame Art der künstlerischen Darbietung.
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